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Mentalitäts-Spezialitäten made in Denia….

7 Feb

Vor kurzen schrieb ich meine Meinung über  die fehlende Kaffeehaus-Atmosphäre in dem Kaff. Wo man seine Zeitung zu einer Melange liest, einen kleinen Tratsch mit dem Ober (Kellner) führen kann und stets frische, hausgemachte Mehlspeisen zu einem kulinarischen „Fehltritt“ verleiten oder kleine Snacks wie knackige Sacher-Würstln mit Senf und Kren (Meerrettich) den Alltag verschönern.

Letzteres mag nicht so wichtig sein, viele Gäste wollen auch ein wenig tratschen und einfach über Gott und die Welt plaudern. Das bringt die Leut` zusammen und verdrängt den grauen Alltag im Hinterstübchen. Dafür sind in den meisten Wiener Kaffeehäusern das Personal wie auch die Geschäftsführer bestens „ausgebildet“..

In Denia geht man in ein Lokal und man hört (wenn man Glück hat und ein „guter“ Gast ist, erst einmal die Alltags-Lüge „Que tal“, also „Wie geht es“? Dann wird mit einem „Danke, und Ihnen?“ zurück gelogen. Weder dem Fragesteller interessiert ihr emotionaler oder gesundheitlicher Zustand, noch den, der darauf antwortet…

„Wie geht`s“ soll die am meisten angewendete Lüge auf der Welt sein, also ein wahrer „Lügen-Hit“! Doch in Denia nimmt man nicht einmal einen Hauch von Ehrlichkeit wahr, sondern nur Routine.

Samstag besuchte ich wieder einmal ein Lokal, bestellte ein Bier und meinte zur Chefin lächelnd (nicht mit ernsten Gesicht!) „Heute habe ich auf meinen Blog einen Artikel über den Schwachsinn Homöopathie geschrieben“. Ich wusste, dass sie bei „kleineren“ Erkrankungen so einen Quacksalber aufsucht. Da war die Chefin aber ganz entrüstet und meinte „Es hilft auch bei Pferden, und die können nicht lügen“! und ließ mich alleine in der Kälte stehen, die sie vorher mit mir geteilt hatte. (wegen dem Rauchen) Zu meiner Antwort kam ich gar nicht, also schreibe ich die hier nieder:

„Es gibt auch „Wunderheilungen“ in Lourdes oder von „Wunderheilern“! Passiert halt manches mal, so eine „Spontan-Heilung“! Placebos haben schon viele Menschen geholfen, wenn sie fest daran glauben. Und dass Homöopathie einem Pferd geholfen hat: Ich hätte gerne eine persönliche Bemerkung des Rosses gehört…

Natürlich war es ein kleiner, gezielter Seitenhieb, denn vor einigen Tagen zahlte ich eine Runde Getränke und sie meinte (ohne dass ich es erwartete) das nächste mal würde sie sich revanchieren. Die „Revanche“ war bis Samstag nicht erfolgt…

Noch eines fiel mir (wieder mal) auf: Die allgemeine Unfreundlichkeit vieler Gastronomen. Maximal nur ein gemurmeltes „Que tal“, keine Bereitschaft zu einem kurzen Gespräch, denn es wird einfach nur Umsatz erwartet und am liebsten ist „el Cheffe“ natürlich, wenn der Gast besoffen nach Hause torkelt, ohne einen Euro im Sack, den er vielleicht in der nächsten Kneipe ausgeben könnte….(aber das ist nicht nur in Spanien so 😉

Als ich einen Freund das erzählte (über 10 Jahre hier) meinte er über diese Gastronomen: „Wenn ein Lokal gut läuft, sind sie arrogant, wenn es dann schlecht läuft, werden sie unfreundlich“

Zu welcher Kategorie wohl die Chefin dieses Lokals gehört?“

Nun zum besungenen lieben, kleinen Beisl, wie es mir abgeht (nicht Kneipe! 🙂